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Geschrieben und gesprochen von Klaus Kempf.
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Die Grüber Schbrouch,
dös muss ich souch,
is a Kabidl fä sich -
bluäs unnera Glenn,
wenn`s Grüber senn
griechns mid nai dä
Wiech.
Dach will sa ees larn,
Dös werd ned vill warn,
Dou ka ä sich noch su
geblouch.
Aa wenn er`sch garn will,
dös nüdzd na ned vill
bai unnerer Schbrouch.
Dös wolld ich a weng
An Breußn baibreng.
Dou sochd dach daa
Schbradz,
fä saina Bägriff
warn mir brimidiv -
dou war a Legzion grad
am Bladz.
"Sie denggn woll, Sie
dös sochd mä su hie?
Dou is fai dä Underschied
gruäß!
Dou nüdzd dä ke Buuch,
dös ged Zuuch üm
Zuuch!"
Un nouchäd, dou lejch ich
luäs.
"A Has`is a Hous
un a Hos`is a Huäs,
a Glas is a Glous
un a Kloß is a Gluäß.
A Naht is a Noud
un a Not is a Nuäd,
a Rad is a Roud
un rot, dös is ruäd.
A Sach`bläbbd a Sach,
ouwer dä Tag wärd zum
Douch,
a Drach bläbbd a Drach`,
a Drach wärd ke Drouch.
A Rad is a Roud
un die Stadt is die
Schdoud,
ouwer dä Staat bläbbd dä
Schdaad
un die Last bläbbd a Lasd,
die Last wärd ke Lousd
ouwer a Ast wärd zum
Ousd.
A Klotz bläbbd a Glodz
un a Knorz is a Gnerz.
Rotz, dös is nu mol Rodz
Un dös ohna Scherz.
Verrüggda Kleider sen a
Furri,
zun Lauch souch mä Burri,
a Strauch bläbbd a
Schdrauch
ouwer Rauch wärd zu
Raach,
mai Frau bläbbd mai Fraa,
zu auch souch mä aa
un a Weg is a Waach.
A Baum is a Baam
ouwer a Raum wärd ke
Raam,
dä Rahm, dä bläbbd
Raam
un Schaum, dös is Jaasd -
sünsd is mä verkaasd.
A Eck bläbbd a Egg
ouwer aus Dreck dou wärd
Draag,
a Schreck wärd ke
Schraag
un a Zweck wärd ke
Zwaag.
A Brett wärd a Braad
ouwer a Bett wärd ke
Baad,
mai Bett blaibd mai Bedd.
A Gans bläbbd ke Gans,
a Gans is a Gaas,
a Wanz`bläbbd a Wanz.
Sahn Sa, ich kaas.
A Brand bläbbd a Brand,
su odder su
un a Kuh bläbbd a Kuh.
A Suff bläbbd a Suff
..."
"Hörn Se uff,
Mann,
hörn Se bloß uff!"
"...
un a Aff bläbbd a Aff."
Geschrieben von Klaus Kempf
Artikel von Klaus Kempf
Nach altem Brauch wünschen die Kinder Großeltern und anderen Verwandten am Neujahrsmorgen Glück
für das Neue Jahr, indem sie diese mit einem kleinen Rutenstrauß „fitzen“ und dazu ein Gedicht aufsagen.
Ich selbst muss zugeben, dass ich nie ein Freund dieses Brauchs war. Einmal lag dies wohl daran, dass ich nicht gerade zu den Frühaufstehern gehöre und am Neujahrsmorgen schon gar nicht. Zum anderen waren mir die „Pfaffersprüch“, die man mir als Kind beibrachte, schon damals einfach zu dumm.
Einer davon ging so:
„Paffer, pfaffer heuer
dä Branntewein is teuer,
schenk mä noch a Glasla ai,
will ich mit zäfriedn sai.“
Es wollte mir schon als Kind nicht einleuchten, was dieser Spruch mit einem Neujahrswunsch zu tun haben soll. So weigerte ich mich, so bald ich alt genug war, weiter zu „pfaffern“.
Doch, zu meiner Verblüffung, waren die Großeltern und auch jüngere Verwandte ganz entzückt, als ich – mehr oder weniger als Gag – mit meinen Kindern fast 30 Jahre später zum „Pfaffern“ erschien. Und sie waren enttäuscht, dass meine Kinder in meine Fußstapfen traten und sich nach zwei, drei Versuchen weigerten, den Brauch weiter zu pflegen.
Als ich mit meinen Kindern zum „Pfaffern“ ging, hatten wir als „Pfafferrütla“ ein paar kleine Zweige mit einer roten Schleife zusammengebunden. Meist waren sie von der „Kätzchenweide“ geschnitten, von kleinen „Palmkätzchen“ geziert. Der “Gepfefferte” konnte sie nach der Zeremonie in eine Vase stellen und austreiben lassen.
Da meine Kinder nur schwerlich zu überzeugen gewesen wären, ein Gedicht in Mundart aufzusagen – s`war so schon mühselig genug – musste ich mir ein paar Verse in „hochdeutscher“ Mundart einfallen lassen.
Einer, der dem Opa galt, aber besonders bei der Oma auf große Zustimmung stieß, ging so:
„Ich pfaffer dich mit Palmen,
du sollst nicht so viel qualmen,
des tut dir gar net gut,
fürs neue Jahr viel Mut.”
Ein Vers, der denen meiner Kindheit nachempfunden war, lautete:
„Pfaffer, pfaffer, heuer,
des Jahr is dou, des neua.
Ich wünsche dir von Herzensgrund:
Bleib immer heiter und gesund.“
Gern gehört war folgender Vers:
„Ich pfaffer dich mit Haslnuss,
und geb dir gleich an Neujahrskuss.
Bleib fröhlich und gesund
Jetz, und im Jahresrund.“
Diese Verschen sind jetzt auch schon fast 35 Jahre alt, aus den „Pfaffer-Kinnern“ sind Erwachsene geworden. Wer weiß – vielleicht entdecken sie ja irgendwann einmal doch noch das alte Brauchtum und ich bins, der „gepfaffert“ wird ?
Klaus Kempf
Wenn bei der Rohrbocher Kerwa
die Dahlien blühn,
die Schützn mit Böllerkrach
durchs Dörfla ziehn
wenn die Gargn aufm Markt
fast nex mehr kostn,
die Obstbauern im Kelterhaus
die erschtn Öpfl vermostn
wenn auf die Falder
bluäs Schdupfl noch schtenna,
hie un dou scha
a boar Aröpflfeuer brenna
wenn mä a Schdügg schwarza
Beerkuchn käfft,
un nouchert mit eener
blaun Guschn rümläfft
wenn die Schwalm sich haufnsweis
auf die Dreit draufhoggn,
die Weidräubl scha blitschblaa
zum Ouzupfn loggn
wenn die Sunn ooms nümmer
su huäch am Himml stedd –
dou wesst da,
dess`s ball widder aus an annern Fassla gedd.
Sie können sich das Gedicht gerne vom Verfasser vorlesen lassen.
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Wenn Laaberblümla sich noch untä Bladdla västeggn
Ouä scha neugiirich die blaua Köpfla naus streggn,
Wenns am Südhang luäsgedd, äs kreucht un fleucht,
Forsythie glitschgalb aus dä Heggn rausleucht
Wenn dä Buchfink im Raisich sai erschts Vaaschla aaschlächt
Un auf an huäln Astla drummlt a Spächt,
Wenn die Humml aus iirn Aadluach raus brummt
Auf an Schluck Nektaä zum Märznbechä summt
Wenn a Faltä, giisgalb, wie a Zitron
Dich bainaa strääft - dann is ä dävon,
Wenn belzicha Bätzla an die Weidn
Dich zum Naastraichln verlaidn
Wenn in dä Früh noch die Kelt licht im Grund
Un trotzdem: Swärd ümmer mehr bunt!
Wenn dä Bouch lustich batscht, väbai is dä März,
is a ganz äächena Luft: Äs gedd nauswärds !
Die Fraa im Wellness-Sender flöided.
Ich denk: Die is woll ganz verblöided.
"Endlich Sommer! Sechunddreißig Grad im Schatten!"
Ich denk: Mist, widder Gießn in mein Gardn.
"Schön warm," jauchzd sa ins Migrofon.
Ich denk: Un wos is mid Ozon?
"Baggersee, Biergarten!" drällerd sa rum.
Ich denk: Bleibst in dä kaldn Schdumm.
Da kämen dann auch die Gefühle!
Ich denk: Woll kaum, bei darer Schwüle.
A Sambaliedla setzd sa drauf.
Ich denk: Dürn zu, Fanster ooms erschd auf.
Schenk mä dänouch an Ruädn ei
un loss in Herrgodd an gudn Maa sei,
gänieß die Keld, pfeuf auf die Tussi
stopf mä a Pfeufla mid San Sussi. 1)
Klaus Kempf 2001, überarbeitet 2015
1) Tabakmarke "Sans Soussi", übersetzt: sorgenfrei
Anmerkung der Redaktion (1. v. l.)
Es gedd ouwer a su: - ee Blatz iss noch frei!